Wir zeigen dir, wie du Igeln durch den Winter helfen kannst! 🦔

 

Während viele Vögel im Winter in den warmen Süden davonfliegen, ist das für andere Tiere keine Option. Sie müssen dort überleben, wo die Natur im Winter von frostiger Kälte, eisigen Winden und wenig Nahrung geprägt ist. Eine Möglichkeit, diesen unangenehmen Bedingungen zu trotzen, ist der Winterschlaf, auch Hibernation genannt. Winterschlaf ist eine der extremsten Überwinterungsstrategien, welche vorwiegend von Säugetieren und einigen wenigen Vögeln angewandt wird. Dabei ziehen sich die Tiere während den kältesten drei bis sechs Monaten zurück. Während dieser Zeit reduzieren sie ihre Körperfunktionen auf ein Minimum, das heisst sie reduzieren ihre Körpertemperatur, verlangsamen ihre Atem- und Herzfrequenz und alle weiteren Stoffwechselaktivitäten. Die Tiere nehmen während dieser Zeit auch keine Nahrung zu sich - sämtliche Energie, welche sie trotz reduzierter Aktivität benötigen, stammt aus den Fettreserven, welche sich die Tiere im Sommer (hoffentlich) angefressen haben. 

 

Igel 

Igel sind eine jener Spezies, die Winterschlaf haltet. Wer Igel in seinem Garten begrüssen darf, kann sich freuen. Einerseits sind die Tierchen putzig anzusehen, andererseits werden sie im Frühling zu natürlichen und fleissigen Schädlingsbekämpfern – sie fressen nämlich sehr gerne verschiedene Käfer, Larven und Schnecken (und nach dem Winterschlaf haben sie besonders Hunger 😉). Um den eigenen Garten möglichst Igel-freundlich zu gestalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten.


bridgephotography Adobe Stock
Igel auf Laub von auf Adobe Stock 

 

Natürliche Verstecke im Garten

Laub und Zweige solltest du besser im Garten liegen lassen und zu kleinen Haufen zusammenkehren, anstatt sie zu entfernen. Diese kleinen Haufen dienen Igeln als Rückzugsort. Wir haben es ja schon mehrmals betont - etwas Unordnung schadet nie 😉.

Weiter verstecken sich die stacheligen Freunde gerne in Komposthaufen, unter Hecken oder in Baumstümpfen

 

Gartenhäuschen

Wenn du in deinem Gartenhaus einen Igel beim überwintern antriffst, kannst du es diesem mithilfe eines Kartons gemütlicher machen. Dazu einfach in eine grosse Kartonkiste auf einer Seite ein Loch schneiden und die Kiste mit Stroh oder Laub füllen. Den Boden mit Zeitungspapier oder einer Holzplatte bedecken, damit keine Kälte von unten ins Häuschen dringt, die gefüllte Kartonkiste daraufstellen und tada – der Unterschlupf ist einzugsbereit. 😊

 

DIY: Igelhäuschen selber bauen

Wenn dein Garten nicht genügend natürliche Rückzugsorte für Igel bietet, kannst du ganz leicht selbst ein Igelhäuschen aus Ziegelsteinen bauen. Normalerweise sollte man den Unterschlupf ab Mitte Oktober bereitstellen. Da dies jedoch temperaturabhängig ist, kannst du den Aufbau in einem sehr warmen Herbst (wie wir ihn dieses Jahr bisher hatten) auch bis anfangs November herauszögern. Jetzt wäre also genau der richtige Zeitpunkt 👍🏻. 

 

Material: 

  • Ziegelsteine
  • Stroh
  • 1 grosses Holzbrett / mehrere kleine Holzbreter
  • grosse Steine
  • Imprägnierspray 
  • evtl. Kies

 

Anleitung: 

  1. Das Häuschen sollte an einem ruhigen Platz aufgebaut werden, wo es vor starkem Niederschlag und vor direkter Sonne geschützt ist. Wenn möglich kann vor dem Bau eine Kiesschicht auf dem Boden ausgelegt werden. So kommt von unten weniger Feuchtigkeit ins Häuschen.
  2. Mit den Ziegelsteinen legst du zuerst den Umriss des Häuschens. Der Innenraum sollte eine Fläche von ca. 30 x 30 cm aufweisen. Wenn du den Eingang etwas verwinkelt anlegst, schützt das die Igel vor Katzen oder anderen Eindringlingen.
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  3. Damit der Igel auch ins Häuschen rein kann, musst du natürlich einen Eingang freilassen. Es reicht, wenn dieser ca. 10 x 10 cm ist. Hierzu einfach einen der untersten Ziegelsteine an geeigneter Stelle weglassen, wie auf dem Bild gezeigt.
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  4. Nun legst du weitere Ziegelsteine auf den Umriss. Das Häuschen sollte ca. 30 cm hoch sein. Achte darauf, die Steine stabil zu stapeln, damit das Häuschen nicht plötzlich einstürzt! 
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  5. Nun geht's zur Inneneinrichtung – hier sind Igel zum Glück ganz unkompliziert. Sie benötigen zum Wohlfühlen lediglich Stroh.
  6. Als Dach kannst du nun ein grosses imprägniertes Holzbrett (oder mehrere kleine Holzbretter) auf das Häuschen legen. Um die Tiere vor Frost zu schützen, solltest du noch eine Schicht Erde und Gras darauf verteilen. Anschliessend einige grosse Steine aufs Dach legen, damit dieses nicht verrutschen kann. 

 

Fertig! Obwohl es natürlich verlockend ist, solltest du nicht ins Häuschen reinschauen. Werden die Tiere geweckt, kann es nämlich sein, dass sie den geschützten Garten verlassen und draussen sterben. Das will bestimmt niemand!  


 scott Adobe Stock

Igel im Igelhäuschen von scott auf Adobe Stock

 

 

 


Quellen:

https://www.zukunftleben.de/arbeit-leben/kreatives-selbstgemacht/igelhaus-bauen/#1550050095701-b662cf67-138f1632327703167

https://www.gartenhaus.ch/magazin/heimische-tiere-im-garten-ueberwintern-lassen/

https://www.plantura.garden/gartentiere/gartentiere-im-winter