Nachhaltige Grabgestaltung mit Wildblumen 🕊️

Auch für den Oktober haben wir uns etwas Spezielles für euch einfallen lassen. Es dreht sich alles um nachhaltige Grabgestaltung mit Wildstauden. Zu diesem interessanten Thema bieten wir euch gleich drei Dinge an: einen interessanten Blogeintrag, einen spannenden Kurs und obendrauf noch ein passendes Wildstaudenset in unserem Onlineshop

Die 5 im Set enthaltenen Wildstauden eignen sich ideal für sonnige und trockene Standorte und durch ihre geringe Pflegeanforderungen sind sie perfekt für die dauerhafte Bepflanzung von Gräbern geeignet. Mit der Bestellung im Onlineshop erhaltet ihr die 5 Wildstauden direkt zu euch nach Hause geliefert. So könnt ihr direkt mit der Grabbepflanzung beginnen! 

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Folgend noch eine kleine Übersicht der im Set enthaltenen Wildstauden: 

 

Satureja repandra – Kriechendes Bohnenkraut

Das kriechende Bohnenkraut ist ein robuster und sonnenliebender Bodendecker. Es blüht zwischen Juli und Oktober mit wunderschönen, kleinen, weissen Blüten, welche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge anziehen. Die Blätter der Pflanze riechen aromatisch und werden oft als Gewürz in der Küche verwendet. 

Satureja repandra 2 Satureja repandra – Kriechendes Bohnenkraut bei uns in der Gärtnerei

 

Thymus pulegioides – Arznei-Thymian oder Quendel

Auch diese Pflanze ist ein robuster, sonnenliebender Bodendecker. Er ist mit seinem violetten Blütenteppich von Mai bis Oktober ein echtes Insektenmagnet. Das wintergrüne Laub kann Sommer wie Winter zum Würzen von Gerichten genutzt werden.

 

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 Thymus pulegioides – Arznei-Thymian oder Quendel in unserer Gärtnerei

 

Salvia verticillata – Quirliger Salbei

Der quierlige Salbei bereichert die bepflanzte Grabstätte vor allem mit seinen wunderschönen Blüten. In Purpur und Violett blüht die Pflanze in "Etagen" – und das über Wochen, selbst bei Trockenheit.  Auch der quirlige Salbei kann in der Küche als Würzkraut verwendet werden, er ist etwas dezenter im Geschmack.

 

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Salvia verticillata – Quirliger Salbei in unserer Gärtnerei

 

 

Hieracium aurantiacum – Orangerotes Habichtskraut

Das orangerote Habichtskraut blüht von Mai bis September und lockt eine Vielzahl von Insekten an. Es verleiht dem Grab mit seinen leuchtenden Blüten sehr schöne Farbtupfer. Auch diese Pflanze kann als Bodendecker fungieren. 

 

hieracium aurantiacum Hieracium aurantiacum – Orangerotes Habichtskraut bei uns in der Gärtnerei

 

Sedum telephium ssp. maximum – Grosse einheimische Fetthenne

Die grosse einheimische Fetthenne blüht im Gegensatz zu ihrer bekannteren roten Verwandten in Gelb. Ihre späte Blüte im September/Oktober macht sie als Grabbepflanzung interessant und auch für Insekten sehr wertvoll. Ihre Trockenheitsresistenz macht sie ideal für Gräber, die nicht regelmässig gegossen werden können. 

 Sedum Maximum

Sedum telephium ssp. maximum – Grosse einheimische Fetthenne bei uns in der Gärtnerei

 

 

Die Bedeutung von Pflanzen auf Gräbern

Grabbeigabe und Grabschmuck sind traditionell Zeichen von Liebe und Ehrerbietung den Toten gegenüber. Schon sehr früh waren Blumen ein fester Bestandteil der Begräbnisrituale. Inzwischen gehören Pflanzen als Grabbeigabe und Grabschmuck nicht mehr nur als ritueller Bestandteil zu Begräbnissen dazu, sondern oft wird die Grabstätte anschliessend dauerhaft bepflanzt. Das regelmässige Bepflanzen und Pflegen der letzten Ruhestätte dient für die Hinterbliebenen oft als Trost. Denn während der Pflege bekommen sie die Gelegenheit, sich an die Verstobenen zu erinnern. Nicht selten ist die Gartenarbeit am Grab mit Zwiegesprächen verbunden, die die Lebenden mit ihren verstorbenen Geliebten führen.

 

 

Warum Wildstauden?

Das Grab eines geliebten Menschen mit Wildstauden dauerhaft zu bepflanzen, setzt ein Zeichen, denn Stauden sind beständige Pflanzen, die immer wiederkehren und uns durch ihr Wachsen und Vergehen vom Kreislauf des Lebens erzählen. Für Hinterbliebene ist es oft tröstlich diesen Wandel zu verfolgen und sich am immer wechselnden Bild zu erfreuen. 

Der Vorteil von Wildstauden für die Grabgestaltung liegt in ihrer Langlebigkeit und dem geringen Pflegeaufwand, da sie nicht regelmässig ausgetauscht werden müssen. Der Boden wird mit Wildstauden optimal bedeckt, so dass Beikraut, zu seiner Hauptwachstumszeit, kaum Chancen hat, Fuss zu fassen. Somit entfällt übermässiges (und mühsames) Jäten. Besonders schön ist die Kombination von Wildstauden mit frühlingsblühenden Zwiebelpflanzen, die für ein wechselndes, farbenfrohes Bild sorgen.

 

 

Arten von Grabbepflanzungen

Man unterscheidet zwischen wechselnder und dauerhafter Bepflanzung:

  • Wechselnde Bepflanzung erfordert regelmässige Aufmerksamkeit und das saisonale Austauschen von Pflanzen.
  • Dauerhafte Bepflanzung ist winterhart, pflegeleichter und bietet über mehrere Jahre hinweg Beständigkeit. Wildstauden sind hierfür ideal, da sie nur einmal gepflanzt, viele Jahre überdauern können. Der Aufwand (Gartenarbeit, Zeit, Kosten) ist also geringer als bei einer wechselnden Grabbepflanzung.

 

 

 

Die richtige Grabplanung

Bei der Grabgestaltung sollte man sich überlegen, was der verstorbene Mensch geliebt hat. Gab es einen Lieblingsort, eine Lieblingsfarbe oder sogar eine Lieblingspflanze? Gleichzeitig ist es wichtig, den Pflegeaufwand realistisch einzuschätzen: wie häufig kann man das Grab besuchen und wie viel Arbeit und Zeit können investiert werden? Auch die von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlichen lokalen Vorschriften müssen beachtet werden. 

 

Standort und Boden

Bei der Auswahl der richtigen Wildstauden spielt der Standort des Grabes eine entscheidende Rolle: 

  • Wie viel Sonnenlicht erreicht das Grab?
  • Welche Eigenschaften besitzt der Boden?
  • Gibt es Bäume in der Nähe, die euren Pflanzen mit ihren Wurzeln Konkurrenz machen?

Eine gute Vorbereitung des Bodens ist unerlässlich. Auch Grabpflanzen brauchen Nahrung in Form von organischem Dünger. Zwei Fliegen mit einer Klatsche kann man schlagen, wenn man zu Kompost greift statt der mit Russ gefärbten Graberde. Man kann eine dünne Schicht ausgereiften, fein gesiebten Kompost auf das Grab geben – dann hat man Düngergabe und dunkle Oberfläche in einem. Bei Pflanzen, die einen mageren Boden bevorzugen, sollte Sand oder Kies eingearbeitet werden..

Ganz wichtig: Pflanzenschutzmittel dürfen auf dem Grab nicht eingesetzt werden

 

Zeitpunkt der Bepflanzung

Während Urnengräber direkt nach der Beisetzung bepflanzt werden können, muss bei der Erdbestattung abgewartet werden. Der dabei ausgehobene Boden ist locker und somit voluminöser als das umliegende, natürlich verfestigte Erdreich. Auch der Sarg selbst nimmt Raum im Grab ein. So ergibt sich nach der Beisetzung ein Überschuss an Erde, das zu einem Grabhügel aufgehäuft wird. Dieser sackt unter dem Einfluss von Wind und Wetter erst mit der Zeit nach unten. Wie mit dem Aufstellen eines Grabsteins sollte deshalb auch mit der ersten Grabbepflanzung gewartet werden, bis das Erdreich sich wieder gesetzt hat. Das kann je nach Bodenart zwischen einem halben Jahr und anderthalb Jahren dauern.

Unser Tipp:  Oft wird geraten, den ersten Winter nach der Erdbestattung abzuwarten – der darauffolgende Frühling bietet sich dann für die Erstbepflanzung an.

Grundsätzlich gilt die Faustregel: Im Frühjahr sollte man nicht die erste Person und im Herbst nicht die letzte Person sein, die das zu pflegende Grab bepflanzt.

 

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Ein von uns frisch bepflanztes Grab

 

Pflege 

Grundsätzlich gilt: weniger ist mehr.

Beim Giessen der Grabstätte gilt wie im Garten: lieber einmal kräftig giessen als drei Mal nur die Oberfläche befeuchten. Viele immergrüne Pflanzen kommen besser über den Winter, wenn sie vor allem im Herbst nochmal gut gegossen werden.  

Auch beim Rückschnitt gilt derselbe Grundsatz wie im Naturgarten: erst im zeitigen Frühling zurückschneiden, vorher dient alles Abgestorbene als Winterquartier, Nistplatz und Winterschutz für die Pflanze.

 

Kombinationsmöglichkeiten

Für saisonale Akzente könnt ihr Frühlingsblumen wie Hornveilchen oder Tulpen, Sommerblumen wie Begonien und Salbei sowie Herbstpflanzen wie Erika und Chrysanthemen kombinieren. Auch niedrige Nadelgehölze oder Gräser können kombiniert werden. 

 

Praktische Tipps für die Grabgestaltung

  • Setzt auf etwa 60% Bodendecker, 25% Rahmenbepflanzung und 15% Wechselbepflanzung. Bodendecker können unerwünschtes Beikraut fern halten und die Feuchtigkeit des Bodens besser regulieren.
  • Integriert Trittplatten, Schalen oder Grableuchten in die Gestaltung. 
  • Nutzt pflegeleichte Pflanzen, wintergrüne Stauden und Gehölze, um den Pflegeaufwand zu reduzieren. 

 

  

Schritt für Schritt

  1. Die Grabfläche muss klar eingegrenzt werden. Das gelingt am besten mit einem Zwerggehölz aber auch Rosmarin oder Thymian machen sich gut. 
  1. Der Grabstein sollte von Anfang an in die Gestaltung miteinbezogen werden.  
  2. Anschliessend wird die Grabfläche mit einem immergrünen und blühenden Bodendecker bepflanzt. Dabei sollte gegebenenfalls eine Aussparung in der Mitte oder vorne am Rand freigelassen werden. Diese Aussparung kann saisonal mit Blühpflanzen und Kräutern bepflanzt werden. 

 

 

 


 

Quellen

 

niedersachsen.de/fileadmin/niedersachsen/publikationen/projekte/oekologischenischefriedhof/Ideen_und_Anregungen_fuer_eine_wibifreunliche_Grabgestaltung_klein.pdf

https://www.global2000.at/naturnahe-grabpflege