Rosenfreunde
Die Rose wird oft als die unbestrittene Königin unter den Blumen betrachtet.🌹 Aus diesem Grund verdient sie auch eine ebenbürtige Begleitung. Wir möchten den Fokus weg vom immer wieder empfohlenen Lavendel als Rosenbegleiter lenken.🪻 Lavendel ist zwar schön und duftet gut, ist aber nicht heimisch und pflegeintensiv wegen des Rückschnitts. Es ist also Zeit für neue Ideen im Garten!
Ideal als Rosenbegleitung sind Wildstauden, die ähnliche Ansprüche wie Rosen haben, wie beispielsweise einen nährstoffreichen, durchlässigen Boden, ausgewogene Feuchtigkeit und einen sonnigen Standort. Nicht geeignet als direkte Nachbarn hingegen sind Wildstauden, die stark wuchern, Ausläufer treiben oder verdrängend sind. Höfliche Begleiter sollen die Rosenkönigin nicht in ihrer Höhe überragen – sonst nehmen sie ihr die Luft zum Atmen. Schöner ist es, wenn unmittelbare Nachbarn mit kontrastierenden Wuchsformen die Pracht der Rosen unterstreichen. Wenn die Wildstauden nun auch noch farblich dazupassen, ist das Rosenbeet perfekt. 🤩
Viele Rosen bieten heutzutage aufgrund züchterischer Einflüsse kaum noch Nahrung für Insekten, besonders bei stark gefüllten Blüten. Wildblumen hingegen bieten ein reiches Nahrungsangebot für Insekten – ein weiter Punkt der für sie als Rosenbegleitung spricht. 🐝🐛🦋 Durch die Kombination von Rosen und Wildstauden im Garten verbinden wir die Ansprüche des Menschen nach schönen Rosen und die Bedürfnisse der Insekten nach Nektar und Pollen. 🫶🏻
In unserem Onlineshop haben für euch ein Set mit 5 Rosenfreund:innen zusammengestellt. Dieses könnt ihr direkt zu euch Nachhause bestellen oder bei uns abholen. Mit dem Code “ROSENBEGLEITUNG10” erhält ihr 10% Rabatt auf das Set!
Im Set befinden sich 5 Wildstauden, welche wir euch jetzt noch genauer vorstellen.🧐
Stachys recta – Aufrechter Ziest
Der aufrechte Ziest ist durch seine schönen hellgelben bis weissen Blüten eine schöne Rosenbegleitung, die auch viele Insekten anlockt. Er blüt von Mai bis Oktober. Hierzu noch ein kleiner Tipp: Durch einen leichten Rückschnitt lässt sich die Blütezeit verlängern, was den Hummeln zu Gute kommt. 🐝
In der Volksheilkunde ist der aufrechte Ziest als bewährtes Fiebermittel und Migränehelfer etwas in Vergessenheit geraten. Ein Bad in Ziest Absud - so sagt man - "wäscht Ängste ab” und schützt vor bösen Geistern. Gladiatoren im Römischen Reich sollen während ihren Kämpfen Pflanzenteile des aufrechten Ziest als Amulett gegen Hieb- und Stichverletzungen getragen haben.
Die Pflanze bevorzugt normale bis wenig fruchtbare Böden an sonniger Lage. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 30-60 cm.
Staychs recta von Krzysztof Ziarnek Kenraiz auf commons.wikimedia.org
Sedum telephium spp. maximum - Grosse einheimische Fetthenne
Die grosse einheimische Fetthenne blüht während Juli bis Oktober in schönem Gelb. Ihre späte Blüte macht sie als Wildstaude für Insekten sehr wertvoll. Im Frühling treiben ihre sukkulenten Blätter aus der Erde, an der Sonne verfärben sich ihre Stängel dann rot. Im Herbst verfärben sich auch die Blätter häufig rötlich. Die grosse Fetthenne erreicht eine Wuchshöhe von 30-70 cm.
Die Pflanze ist sehr robust und lässt sich von verschiedenen Witterungen nicht beeindrucken. Ihre dicken Stängel und Blätter trotzen Trockenheit, Hitze und Kälte – sie sind mit einer Wachsschicht überzogen, wodurch die Pflanze eine bessere Wasserspeicherkapazität hat.
Das fleischige Laub der grossen Fetthenne ist essbar. Es hat einen säuerlich-würzigen Geschmack und kann in kleinem Mengen zu Salaten, Gemüsegerichten oder -säften gegeben werden.
Die Pflanze bevorzugt trockene bis frische Böden in sonniger bis halbschattiger Lage.
Sedum telephium spp. maximum
Nepeta cataria – Echte Katzenminze
Die echte Katzenminze blüht von Juli bis August in schönem Rosa. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 50-100 cm. Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Katzenminze ist etwas unscheinbarerer als andere Wild- oder Zierstauden, dafür ist sie bei Insekten umso beliebter und als Begleitstaude im Rosenbeet unerlässlich.
Die Pflanzenteile der Katzenminze verströmen einen angenehmen, herben, aromatischen Duft – der Katzen anlockt! Katzen werden vom Hauptgeruchsstoff der Katzenminze «Nepetalacton» angezogen. Deshalb wird getrocknete Katzenminze (vielleicht besser bekannt unter «Catnip») teilweise Katzenspielzeug beigegeben. Die weitverbreitete Meinung, dass Katzenminze aphrodisierend auf Katzen wirkt, ist wissenschaftlich ausgeschlossen, weil auch kastrierte Katzen darauf reagieren. 🐈🐈⬛
Interessanterweise reagieren Mücken ganz anders auf die Pflanze als Katzen – sie werden von den in ihr enthaltenen ätherischen Ölen abgeschreckt.
Die echte Katzenminze wurde schon sehr früh als Heilpflanze in Kloster- und Kräutergärten kultiviert. Auch zum Würzen von Fleisch wurde sie häufig eingesetzt.
Nepeta cataria von Petra Richli auf stock.adobe.com
Salvia pratensis – Wiesensalbei
Unser einheimischer Wiesensalbei ist wohl der bekannteste unter den Salbeipflanzen. Fast jede:r kennt das schöne Blau auf den Magerwiesen. Er erreicht eine Wuchshöhe von 40-70 cm. Grundsätzlich blüht die Pflanze von April bis Mai. Nach dem Schnitt blüht sie oft erneut, Gärtner:innen nennen das «Remontieren». So kann man von Juli bis September die schönen Blüten erneut geniessen.
Die Blüten sind sehr beliebt bei Hummeln, Wildbienen und Schmetterlingen.🦋 Deshalb, und natürlich auch aufgrund seines schönen Aussehens, ist der Wiesensalbei eine super Ergänzung im Rosenbeet!
Die Blätter des Wiesensalbeis kann man, ähnlich wie die des Küchensalbeis (Salvia officinalis), zum Würzen von Speisen verwenden, der Geschmack ist aber etwas weniger intensiv.
Der Wiesensalbei bevorzugt trockene, magere, nicht zu stickstoffhaltige Böden an einem sonnigen Standort.
Salvia pratensis bei uns in der Gärtnerei
Gypsophila repens – Kriechendes Gipskraut
Das kriechende Gipskraut zeigt von April bis Juli seine schönen, kleinen, weissen Blüten. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 10-15 cm und ist als Bodendecker super geeignet. Obwohl ihre einzelnen Blüten klein sind, ziehen sie in ihrer Fülle viele Insekten an.
Die Pflanze wächst bevorzugt an sonnigen Standorten in durchlässigen Böden. In der Natur trifft man die Pflanze oft in den Kalkalpen an, bis auf eine Höhe von 2300 Metern.
Gypsophila repens
Quellen:
Titelbild: Rosen von TOMO auf stock.adobe.com