Wildblumen als Futter für Holzbienen 🍽️

Wir haben für euch ein neues Wildblumen-Set zusammengestellt! Darin befinden sich 5 Wildstauden, welche bei Holzbienen sehr beliebt sind: 

  • Lathyrus latifolius – Breitblättrige Platterbse
  • Knautia arvensis – Feld-Witwenblum
  • Salvia sclarea – Muskatellersalbei
  • Carduus nutans – Nickende Distel
  • Echium vulgare – Gemeiner Natternkopf.

Mit nur einem Klick könnt ihr euch in unserem Onlineshop das Holzbienen-Set bestellen. Alle Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort und fühlen sich auch in perfekt für eure Balkonkübel oder Gartengefässe geeignet! 

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Alles über Holzbienen

Holzbienen sind eine Gattung aus der Familie der sogenannten «Echten Bienen» (Apidae). Ihr Name stammt daher, dass sie ihre Nistgänge in Holz anlegen. Ihr lateinischer Name lautet Xylocopa, zusammengesetzt aus den griechischen Worten für Holz und schneiden. Sie heissen also wörtlich übersetzt «die Holzschneidenden». Passend, oder?

Holzbienen werden zwischen 14 und 30 mm gross und gehören so zu den grössten Bienen in der Schweiz. Man kann sie gut von anderen Bienenarten, wie zum Beispiel der Honigbiene, unterscheiden. Ihre Körper gleichen jenen der Hummeln, sie sind meist schwarz behaart und haben schwärzlich-violette Flügel

Auf manche Menschen wirken Holzbienen (und meist auch weitere Insekten) angsteinflössend, besonders wenn sie mit ihrem tiefen Summen um die Köpfe fliegen. Sie sind aber völlig friedlich und würden niemals einen Menschen angreifen, auch nicht in der Nähe ihres Nestes. Auch Kinder können so ohne Probleme die grossen Bienen beim Nestbau oder beim Pollensammeln beobachten. Fangen sollte man die Bienen natürlich jedoch nicht. 

Holzbienen kennen einen speziellen Trick, um an Nahrung zu kommen. Wenn sie trotz ihrer langen Zunge nicht an Nektar kommen, nagen sie ganz einfach ein Loch in die Blütenwand. So kann es sein, dass sie sich den Nektar schnappen kann, ohne die Pollen zu berühren. Das übliche Tauschgeschäft – Nektar gegen Bestäubung anderer Pflanzen – findet hier also nicht statt. Dieses Vorgehen wird als «Nektarraub» bezeichnet. 

 
Östliche Holzbiene (Xylocopa valga) von Hugues Mouret

 Östliche Holzbiene (Xylocopa valga) von Hugues Mouret auf commons.wikimedia.org 

 

Wie leben Holzbienen?

Holzbienen sind solitäre Bienen, d.h. sie leben allein. Männchen und Weibchen treffen sich nur zur Paarung. Nach der Paarung im Frühling nagt das Weibchen mit ihren kräftigen Beisswerkzeugen während stundenlanger Arbeit bis zu 30 cm lange Nistgänge in sonnenbeschienenes, totes Holz. Ihre Kauwerkzeuge sind dabei so stark, dass sie sogar richtiges Sägemehl produzieren. In diesen Gängen legen sie dann Nistzellen an, die sie mithilfe von Speichel und Holzspänen voneinander trennen. Als Proviant hinterlassen sie eine Pollenmasse, damit ihr Nachwuchs heranreifen kann.  

Häufig bleiben die Bienen ihrem Geburtsort treu und wählen als Nistplatz oft das gleiche Holz, in dem sie selbst geschlüpft sind. Holzbienenlarven, anders als die meisten anderen Wildbienenlarven, spinnen keine Kokons, sondern schlüpfen nach nur etwa 2 Monaten als ausgewachsenen Holzbienen. Die Jungtiere leben so lange mit ihrer Mutter zusammen, bis diese stirbt. 

 

Große Blaue Holzbiene beim Bau eines Nistgangs in einem Brennholzstapel Masin Al Dujaili

 Grosse Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) beim Bau eines Nistgangs in einem Brennholzstapel von Masin Al-Dujaili auf commons.wikimedia.org

 

Die Wildbiene des Jahres 2024: Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) 

Die im Jahr 2024 zur Wildbiene des Jahres gekürte Blauschwarze Holzbiene ist unter vielen Namen bekannt: Violette Holzbiene, Grosse Holzbiene oder Gemeine Holzbiene. Sie wird fast 3 cm gross und gilt als die grösste heimische Bienenart

Ihr Lebensraum erstreckt sich hauptsächlich über Süd- und Mitteleuropa, aber sie breitet sich aufgrund des wärmeren Klimas auch immer weiter nach Norden aus. Somit könnte die Blauschwarze Holzbiene, und auch andere Holzbienenarten, Arten sein, die vom Klimawandel profitieren könnten. Man trifft sie häufig in sonnigen Gegenden wie Obstwiesen, Hausgärten und Parks an, wo sie nach trockenem Totholz für ihre Nistplätze suchen.  

 

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Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) von Bernard Dupont auf commons.wikimedia.org

 

Unterstützung

Die Blaue Holzbiene gilt in der Schweiz als gefährdet. Der Hauptgrund dafür ist die Vernichtung geeigneter Nistplätze in sonnigen Lagen – Holzbienen brauchen zum Nisten und Überleben alte Holzstücke. Weil Totholz in aufgeräumten Gärten, Feldern oder sogar Wäldern oft gleich als «Abfall» abgetan und weggeräumt oder verbrannt wird, schwinden geeignete Nistplätze stetig. 

Ihr könnt aber ganz leicht helfen, indem ihr zum Beispiel abgestorbene Bäume oder Baumstrünke, Äste oder Pfähle in eurem Garten stehen lassen. Worauf ihr achten solltet, ist, dass das Holz gut besonnt ist – Holzbienen mögen es warm und kuschelig. Damit die Holzbiene auch bei euch überwintern kann, braucht sie Mauerspalten, Holzgänge oder ähnliche Schlupfwinkel. 

Als Nahrung braucht die Art ein durchgehendes Angebot an Lippen- und Schmetterlingsblütlern von März bis September. Sehr beliebt sind dabei Platterbsen (Lathyrus). Damit die Bienen aber auch im Winter nicht hungern müssen, sind verschiedene Herbst-, Winter- und Frühblüher sehr wertvoll. Da wäre natürlich unser Set ganz praktisch. 😉

 

Holzbienenbuffet

Lathyrus latifolius – Breitblättrige Platterbse

Die breitblättrige Platterbse ist wohl die beliebteste Pflanze bei Holzbienen, weswegen wir sie selbstverständlich in unser Set aufgenommen haben. Sie gehört zur Gattung der Platterbsen (Lathyrus), die zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehören. 

Sie ist eine sommergrüne, sehr ausdauernde, krautige Pflanze mit vielen langen, unter der Erde verzweigten Ausläufern, welche der vegetativen Ausbreitung dienen. Ihre Stängel können entweder flach wachsend, aufsteigend oder kletternd zwischen 2 bis selten sogar 3 m lang werden. 

Die Pflanze blüht von Juni bis August mit imposanten rosa, speziell geformten Blüten. Interessanterweise ist die breitblättrige Platterbse wie bereits erwähnt bei Holzbienen sehr beliebt, nicht aber bei Honigbienen. Deshalb übernehmen hier auch andere Insekten, wie eben die Holzbiene den Part der Bestäubung. 

Die breitblättrige Platterbse wächst in Magerwiesen, in Gebüschen und lichten Wäldern. Sie fühlt sich an sonnigen bis halbschattigen Standorten auf trockenen, lockeren meist kalkhaltigen Böden wohl. Sie eignet sich auch sehr gut, um alte Drahtzäune schön zu begrünen.

 

Holzbiene Xylocopa violacea auf breitblättriger Platterbse 3268zauber

Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) auf breitblättriger Platterbse von 3268zauber auf commons.wikimedia.org

 

Knautia arvensis – Feld-Witwenblume

Die Feld- oder Acker-Witwenblume ist eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Wildstaude aus der Gattung der Witwenblumen (Knautia) in der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae). Wir haben sie in Holzbienen-Set aufgenommen, weil sie eine sehr dominante Pflanze ist, das bedeutet, dass sie lange und üppig blüht und viele Nachkommen macht. 

Sie blüht von Mai bis Juni, bei guter Pflege erneut von September bis Oktober mit schönen lila Blüten. Ihr Blütenkopf enthält bis zu 50 einzelne Blüten, was zu ihrem schönen Aussehen beiträgt. Die Wildblume wird zwischen 50 und 90 cm hoch.

Sie bevorzugt sonnige Standorte und nährstoffreiche Wiesen, Wegränder, Halbtrockenrasen und extensiv bewirtschaftete Acker. Am besten gedeiht sie auf basischen, frischen bis mässig trockenen, nährstoffreichen, humosen Böden. Staunässe mag sie gar nicht. 

Früher war die Knautia arvensis eine beliebte Heilpflanze, die bei verschiedenen Beschwerden wie Hauterkrankungen, Juckreiz, Husten und Halsproblemen eingesetzt wurde. Ihre Blätter können vor der Blüte (d.h. von April bis Juli) z.B. als bitterlich-würzige Salatbeigabe gegessen werden. Ihre Blüten schmecken eher mild und können als Dekoration über verschiedene Speisen gestreut werden. 

 

Knautia arvensis von Björn S. auf commons.wikimedia.org

 Knautia arvensis von Björn S. auf commons.wikimedia.org

 

Salvia sclarea – Muskatellersalbei

Obwohl der Muskatellersalbei ursprünglich nicht einheimisch ist, erfreut er sich bei uns in der Gärtnerei grosser Beliebtheit bei Holzbienen. Deshalb haben wir ihn in unser Holzbienen-Set aufgenommen. 

Der Muskatellersalbei ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Salbei (Salvia) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Er besticht durch seine grossen weiss-lila Blüten, die zwischen Juni und Juli erscheinen und oft von den schwarzen Holzbienen angeflogen werden.

Die Salbeiart ist wintergrün und verhält sich im Garten nur zweijährig, hinterlässt aber zum Glück ausreichend Nachkommen. Im ersten Jahr wird bildet sie die Blattrosette aus und im zweiten Jahr entwickelt sich dann der schöne Blütenstand. Sie wird zwischen 60 und 100 cm hoch. 

Der Muskatellersalbei bevorzugt sonnige, trockene und warme Standorte, wodurch er erst seinen angenehmen Duft voll entfalten kann. Ausserdem ist er für alle Giessfaulen unter uns geeignet, da er auch mal mit weniger Wasser auskommt. 😉

 

Muskatellersalbei Salvia sclarea wird von Holzbiene Xylocopa violacea valga bestäubt Martin Kammerhofer

Salvia sclarea mit Holzbiene (Xylocopa violacea oder valga) von Martin Kammerhofer auf commons.wikimedia.org

 

Carduus nutans – Nickende Distel

Die nickende Distel gehört zur Familie der Korbblütler und ist bekannt für ihre markante Erscheinung und ihre vielfältige ökologische Bedeutung. Bei uns in der Gärtnerei beobachten wir regelmässig, dass diese Distel von Holzbienen angeflogen wird, weshalb wir sie in unser Holzbienen-Set aufgenommen haben. 

Sie blüht von Mai bis Juni und wird zwischen 60 und 100 cm gross. Am liebsten wächst sie an sonnigen Standorten und bevorzugt durchlässige Böden. Sie ist wirklich eine wilde Schönheit und ihre reiche Nachkommenschaft muss ein wenig unter Beobachtung bleiben, da sie sonst gerne überhandnimmt.

Sie zeichnet sich durch ihre kräftigen Stängel aus, die von tiefgrünen, gezackten Blättern gekrönt werden. Ihre auffälligen, purpurroten Blütenköpfe sind von zahlreichen stacheligen Blättern umgeben. 

Die Pflanze ist nicht nur bei Holzbienen, sondern auch bei vielen anderen Insekten beliebt. Ihre Verbreitung ist jedoch nicht nur durch Insekten, sondern auch durch Ameisen und Distelfinken gesichert. 

 

Carduus nutans

Carduus nutans bei uns in der Gärtnerei

 

Echium vulgare – Gemeiner Natternkopf 

Der gemeine Natternkopf gehört zu der Familie der Natternköpfe (Echium) innerhalb der Raublattgewächse (Boraginaceae). Sie ist eine immergrüne, zwei- oder mehrjährige Wildstaude und blüht von Juni bis August mit Blüten, die anfangs rosa sind und sich mit der Zeit violett-blau verfärben. Sie wird 30 bis 90 cm gross. 

Am liebsten wächst der gewöhnliche Natternkopf an sonnigen Standorten in durchlässigen, sandigen Böden und ist recht pflegeleicht.

Die Pflanze erfreut sich grosser Beliebtheit bei einer Vielzahl von Wildbienen (auch Holzbienen) und Schmetterlingen. Ihre Samen sind sehr ölreich und deshalb bei Vögeln beliebt. Weil der gewöhnliche Natternkopf eine sehr gute Bienenweide ist und sein Nektar einen hohen Zuckergehalt hat, ist er im Imkereibetrieb sehr beliebt. Ein Hektar der Pflanze kann Honigerträge von bis zu 429 kg pro Blütensaison liefern. 


Echium vulgare

Echium vulgare – Gemeiner Natternkopf

   

 

 


 

Quellen

 

Titelbild (Xylocopa violacea): Fotolyse auf stock.adobe.com

https://www.birdlife-ag.ch/Projekte/artenforderung/insekten/wildbienen/wildbienenkalender/holzbiene

https://totholz.wsl.ch/de/artenportraets/blaue-holzbiene/

https://www.wildbienen.info/steckbriefe/xylocopa_violacea.php